Auf Bindung folgt Bildung

Wenn mein Klavierschüler den Raum betritt, frage ich grundsätzlich: "Wie geht es dir?", meine es dabei ganz ehrlich und interessiere mich für die Antwort. Manchmal müssen meine Schüler sich erst etwas von der Seele reden, bevor wir mit dem Klavierspielen anfangen können.

Und dann gibt es manchmal den Punkt, wo ich mich unsicher fühle, ob ich so viel mit ihnen plaudern darf. In der letzten Woche habe ich ihnen ein paar Witze erzählt und einen kleinen Zaubertrick vorgeführt.

Und dann hörte ich zufällig einen Satz, der mir meine Unsicherheit nahm: "Auf Bindung folgt Bildung."

Mir ist es sehr wichtig, dass meine Schüler eine gute Beziehung zu mir haben und sich bei mir wohl fühlen. Und wenn wir zusammen lachen, oder über einen Zaubertrick staunen können, dann stärkt das unsere Beziehung. Somit verbinden die Schüler mit dem Unterricht etwas Angenehmes und sind somit eher bereit, sich damit zu beschäftigen oder auch mal mir zuliebe zu üben, wenn ihnen gerade etwas die Motivation fehlt.

Immer wieder bekomme ich Anfragen von Eltern, die einen neuen Lehrer für Ihr Kind suchen, weil die Beziehung zum vorherigen Lehrer belastet sei. Dabei habe ich auch oft erlebt, dass die Lust am Klavierspielen schon weitestgehend verschwunden war. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, dass die Lehrer-Schüler-Beziehung als eine Bereicherung empfunden wird, damit darauf ein befriedigender Unterricht aufgebaut werden kann.

Ich selber hatte in meiner Kindheit eine Lehrerin, die ich sehr geschätzt und gemocht habe. Sie gab mir sehr viel Halt und ich bin ihr bis heute dankbar, dass ich so lange ihre Schülerin sein durfte.

 

Was tut ihr, um die Bindung zu euren Schülern zu stärken? Ich freue mich über eure Kommentare.